Durch die steigende Anzahl von Onlineshops werden immer mehr Waren per Post, Paketdienst und Spedition verschickt. Dementsprechend groß ist die Nachfrage nach Versandhelfern. Schließlich muss die bestellte Ware irgendwie verpackt werden, damit sie unbeschadet beim Kunden ankommt.
Und verschickt wird nahezu alles – von Kleinteilen wie Schmuck oder Tintenpatronen, über Klamotten, Glasvasen und Tiefkühlpizza, bis hin zu Orientteppichen, KFZ-Ersatzteilen und großen Maschinen. Die Aufgaben für Versandhelfer sind daher ein Stück weit abhängig vom Arbeitgeber und dessen Warensortiment. Denn jedes Produkt ist anders zu verpacken bzw. für den Versand vorzubereiten. Die Abläufe sind allerdings größtenteils ähnlich. Und der Job ist definitiv mehr als nur „rein in den Karton und ab die Post“ :)
Der Versand wird dabei grundsätzlich in verschiedene Bereiche unterteilt und je nach Unternehmensgröße unterschiedlich organisiert. Bei kleineren Unternehmen oder Start-ups wirst du wahrscheinlich mehrere bzw. sogar alle Versandangelegenheiten übernehmen. Große Versandhäuser oder bekannte Online-Giganten wie Amazon oder Zalando haben den Versand in Abteilungen gegliedert und suchen in der Regel Aushilfen für den jeweiligen Teilbereich.
Beim Warenausgang holst du das oder die bestellten Produkte gemäß Lieferschein aus dem Lager – oder bekommst diese von einem Mitarbeiter aus dem Lager gebracht. Die Verpackung wählst du entsprechend der Anzahl bzw. Größe oder Art der Produkte passend aus. Umfangreiche Bestellungen müssen eventuell auf mehrere Verpackungseinheiten (auch Colli genannt) aufgeteilt werden. Beim Einpacken ist dann zu prüfen, ob die Waren in Ordnung, also nicht defekt oder verschmutzt sind. Zerbrechliche oder empfindliche Sachen bekommen ggf. noch eine zusätzliche Umverpackung, z.B. Luftpolsterfolie, um nicht beim Transport kaputtzugehen. Überhaupt ist natürlich darauf zu achten, dass die Waren sicher verpackt sind, damit sie unversehrt beim Besteller ankommen. Denn beim Ver- und Umladen bzw. beim Transport wird nicht gerade zimperlich mit dem Versandgut umgegangen.
Ist die Bestellung komplett, legst du Lieferschein, Begleitschreiben, Retourenschein und ggf. die Rechnung bei, und die Verpackung, die meist ein Karton ist, kann verschlossen werden. Auf das Paket kommt der Versandaufkleber mit der Empfängeradresse und per EDV gibst du den Auftrag als komplett und versandbereit frei. Hiermit wird auch direkt der Transportauftrag an den entsprechenden Logistikpartner übermittelt. Das Paket ist dann noch an den Ort zu bringen, wo es von einer Spedition oder einem Paketdienst abgeholt wird.
Das Zusammenstellen eines Auftrags wird übrigens auch als Kommissionieren bezeichnet, weshalb die Stellenbeschreibungen oft auch mit „Kommissionierer zur Aushilfe“ anstatt „Versandhelfer“ betitelt sind.
Falls ein Unternehmen nicht selbst irgendwas produziert, muss es die Waren irgendwoher beziehen, die es dann weiterhandelt bzw. -verkauft. Der Eingang dieser Waren fällt bei kleineren Unternehmen oftmals auch in den Bereich „Versand“, weshalb der Versandhelfer hierfür möglicherweise ebenfalls zuständig ist.
Im Wareneingang müssen ankommende Waren zunächst kontrolliert werden, ob sie überhaupt bestellt wurden, und wenn ja, ob alles komplett und unversehrt ist. Ist dem so, werden die Artikel und Stückzahlen im Warenwirtschaftssystem erfasst und die Produkte kommen ins Lager. Das machst entweder ebenfalls du oder du übergibst die Lieferung einer Lagerkraft, die sich darum kümmert.
In größeren Firmen übernehmen allerdings meist separate Mitarbeiter im Lager den Wareneingang. Hier wird übrigens auch regelmäßig mit Aushilfskräften gearbeitet. Wenn dich diese Tätigkeit ebenfalls interessiert, könnte ein Nebenjob als Lagerhilfe vielleicht auch was für dich sein.
Auch Rücksendungen kommen im Wareneingang an. Das sind z.B. Sendungen, die aus irgendwelchen Gründen nicht zugestellt werden konnten. Oder es handelt sich um Waren, die der Kunde zurückgeschickt hat, weil sie defekt oder beschädigt sind, nicht gefallen, falsch bestellt bzw. geliefert wurden oder – häufig bei Kleidung – nicht passen.
Bei jeder Rücklieferung musst du als Versandhilfe – sofern das in deinen Tätigkeitsbereich fällt – prüfen, wieso ein Produkt bzw. eine Bestellung retourniert wurde, und dies dokumentieren. Je nach Grund wird dann z.B. ein erneuter Auftrag an den Warenausgang für eine Ersatzlieferung veranlasst oder die Ware wieder ins Lager zurückgeführt, sofern sie in Ordnung und ungeöffnet ist. Entsprechend sind hier die Lagerbestandszahlen im Warenwirtschaftssystem zu aktualisieren.
Produkte, deren Verpackungen geöffnet wurden, oder auch Klamotten gehen allerdings zunächst in die Warenaufbereitung, wo sie geprüft und dann neu verpackt werden. Kleidungsstücke, die anprobiert wurden, müssen darüber hinaus u.a. aufgebügelt und neu zusammengelegt werden.
Auch wenn du nur als Aushilfe im Versand tätig bist, ist Zuverlässigkeit absolut wichtig, da bestellte Ware natürlich zeitnah verschickt werden muss. Auch eine genaue und gewissenhafte Arbeitsweise gehört dazu. Gerade in kleineren Firmen/Versandabteilungen trägst du die Verantwortung ab Eingang einer Bestellung bis zur Übergabe an den Logistikpartner.
Zudem kann der Job in Stoßzeiten, wie in der Vorweihnachtszeit, sehr stressig werden. Bei einem hohen Arbeitsaufkommen und einer schnellen Abarbeitung der Aufträge müssen Versandhelfer gleichermaßen konzentriert arbeiten können, damit nicht die falschen Waren bei den Kunden landen.
Da du in erster Linie im Stehen arbeitest, viel durch die Gegend läufst und mit den Waren wie auch mit den verpackten Kartons hantierst, müsst du körperlich fit sein und anpacken können. Dir sollte zudem bewusst sein, dass dein Arbeitsplatz kalt und zugig sein kann, wenn sich dieser direkt im oder am Lager befindet.
Wer daneben auch noch Geschick im Basteln hat, kann im Versand als Geschenkeverpacker anheuern, da viele Online-Shops als Service das Verpacken der Bestellungen als Geschenk anbieten.
Neben der Recherche im Internet kann es sich durchaus lohnen, bei Geschäften in deiner Umgebung nachzufragen, ob Bedarf an einem Versandhelfer besteht. Selbst kleine Einzelhändler betreiben mittlerweile parallel einen Online-Shop und versenden ihre Produkte.
Auch bei größeren Versandhändlern oder Logistikzentren werden gerade in den Wochen vor Weihnachten für den Versand von Geschenken jedes Jahr händeringend Helfer gesucht, die die fest angestellten Versandmitarbeiter unterstützen. Ebenso in der Zeit danach, wenn unpassende Weihnachtsgeschenke zurückgeschickt werden.
Wenngleich dieser Nebenjob durchaus anstrengend ist und zudem noch ein hohes Maß an Verantwortung mit sich bringt, wird meist „nur“ der Mindestlohn von derzeit 12,41 Euro pro Stunde bezahlt. Ggf. kommen hier noch Zulagen für Schicht- oder Wochenendarbeit hinzu.
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